Wer sich selbst hasst, den haben wir zu fürchten, denn wir werden die Opfer seines Grolls und seiner Rache sein. Sehen wir also zu, wie wir ihn der Liebe zu sich selbst verführen!
Friedrich Nietzsche
Was ist eigentlich Liebe? Verirrte Hormone, lebensnotwendiges Gefühl, das Schönste der Welt, …?
Der Begriff Liebe wird zwar inflationär benutzt, aber wenn man ein wenig nachfragt, ist Liebe ein Buch mit mindestens sieben Siegeln! Jeder lässt sich über Liebe aus und schlaue Sprüche gibt es zum abwinken!
Am Ende können wir sagen, dass der Begriff Liebe so individuell benutzt und gefühlt wird, wie es Menschen auf diesem Planeten gibt. In unserem Kopf prägen wir durch die Muttersprache Begriffe, lernen, definieren und fixieren sie. Sprechen wir das Wort Liebe aus, fühlen wir in uns eine Resonanz, eine tiefe Sehnsucht. Liebe ist ein Gefühl, dass man anscheinend mit anderen Menschen erleben, teilen und fühlen kann. Liebe ist die Grundlage für das Leben. Würde man Liebe nicht fühlen können, hätte keine Mutter die Lust ihr Kind zu füttern und zu beschützen. Liebe zu einem anderen Menschen macht Schmetterlinge im Bauch und ist genauso flüchtig und empfindsam, wie diese niedlichen Wesen. Liebe kann einen tragen, sie kann einen verletzen und Liebe kann allumfassend sein. Der schöne Satz: „Man kann nur an andere weitergeben, was man selbst in sich fühlen kann und erfahren hat!“ trifft bei Liebe zu.
Warum sind wir in unserer Kultur darauf aus, Liebe mit einem Menschen zu teilen? Warum beschränken wir uns, oder welches Gefühl ist es, dass wir nur mit unserem Seelenpartner teilen wollen? Gibt es Liebe überhaupt? Wo finde ich sie im Körper? Was passiert mit mir, wenn ich sie fühle? Warum fühle ich sie mit manchen Menschen, mit anderen nicht? Wann ist es Liebe was ich fühle, und wie unterscheidet sie sich von Sorgen, Pflicht und anderen Abhängigkeiten? Du willst ein paar Antworten auf all diese Fragen? Du willst lieben und geliebt werden? Das ist das Ziel jeder Seele; endlich ankommen und sich in Liebe verbunden fühlen!
Definition Wikipedia:
Liebe (über mhd. liep, „Gutes, Angenehmes, Wertes“ von idg. *leubh- gern, lieb haben, begehren) ist eine Bezeichnung für stärkste Zuneigung und Wertschätzung.
Nach engerem und verbreitetem Verständnis ist Liebe ein starkes Gefühl, mit der Haltung inniger und tiefer Verbundenheit zu einer Person (oder Personengruppe), die den Zweck oder den Nutzen einer zwischenmenschlichen Beziehung übersteigt und sich in der Regel durch eine entgegenkommende tätige Zuwendung zum anderen ausdrückt. Das Gefühl der Liebe kann unabhängig davon entstehen, ob es erwidert wird oder nicht. Hierbei wird zunächst nicht unterschieden, ob es sich um eine tiefe Zuneigung innerhalb eines Familienverbundes (Elternliebe, Geschwisterliebe) oder um eine Geistesverwandtschaft handelt (Freundesliebe, Partnerschaft) oder aber um ein körperliches Begehren gegenüber einem anderen Menschen (Eros). Dieses Begehren ist als körperliche Liebe eng mit der Sexualität verbunden, die jedoch nicht unbedingt auch ausgelebt zu werden braucht (vgl. platonische Liebe).
Liebe wird von der zeitlich begrenzten Phase der Verliebtheit unterschieden. „Die erste Liebe, sagt man mit Recht, sei die einzige: denn in der zweiten und durch die zweite geht schon der höchste Sinn der Liebe verloren. Der Begriff des Ewigen und Unendlichen, der sie eigentlich hebt und trägt, ist zerstört, sie erscheint vergänglich wie alles Wiederkehrende“.
Der Versuch Antworten zu geben:
Die wahre und wahrhaftige Liebe des Lebens zu finden, beginnt mit Sicherheit bei der Selbstliebe! Denn sonst suchen wir im Außen, was uns tief im Inneren fehlt, und werden niemals im Leben Erfüllung finden, sondern ewig Suchende bleiben. Findest du deine Erfüllung in dir, kommt der oder die Partnerin zu dir und schwingt mit dir, unspektakulär, ohne rosa Wolken und in tiefster inniger Verbundenheit.
Vielleicht muss man aber vorher auch alle Phasen der Verliebtheit durchstehen, um diese wirklich tiefe und wahre Liebe zulassen und erleben zu können. Denn das Verliebt sein und die Arbeit an sich selbst und an der Beziehung sind wahrscheinlich der Acker, den man pflügen, düngen und jäten sollte, damit das zarte Pflänzchen Liebe seine Wurzeln sanft wachsen lassen kann, um am Ende zu einer kraftvollen Pflanze Partnerschaft zu sprießen.
Lieben bedeutet, bei sich selbst anzukommen, um aus der eigenen Mitte mit anderen Menschen eine intensive und freilassende vertrauensvolle Verbindung zu leben.
Das Ego denkt zu lieben. Aber das Ego kann nicht lieben. Der Satz „Ich liebe Dich!“ ist wohl eine, der am häufigsten ausgesprochenen, Lüge! Das Ego hat Sehnsucht und will kontrollieren, es will Sicherheit und Beständigkeit, es will Macht und Besitz! Das Ego kann nur verlangen, fordern und wollen. Liebe kommt nicht aus dem Ego. Wenn du dir selbst keine Liebe gibst, dann wird das Ego kämpferisch, angespannt, und fast unüberwindbar. Je mehr du es ablehnst, um so furchteinflößender werden die Verteidigungsstrategien deines Egos.
Im Ego stecken alle verletzten Kinder deines Lebens und schreien nach Liebe!
Also: Selbstliebe ist die wichtigste Erkenntnis deines Lebens!
Wenn du dich selbst liebst, dann wirst du niemals Schuld bei dir oder bei anderen suchen. Die Suche nach Liebe außerhalb von uns, endet immer in Frustration oder Ablehnung. In diesem dramatischen Kreislauf gibt es kein Happy End, kein gutes Ende. Jede Vereinigung endet so in einer Tragödie.
Liebe ist kein Bedürfnis!
Die Einforderung von Liebe jeglicher Form ist eine lieblose Tat. Du erkennst, dass alle Forderungen nach Liebe nur Manipulation und Tarnung sind, ein nackter Schrei nach Aufmerksamkeit, Liebe und Anerkennung. Es ist dein Schrei; der Schrei nach Annahme aller verletzten Kinder.
Das Verlangen danach ist ein Fass ohne Boden, es ist Suche nach Heilung deiner kindlichen Verletzung und am Ende die Suche der Seele nach eigener Vollkommenheit. Und vollkommen egal, wie viel Anerkennung und Bestätigung du von anderen bekommst, es wird nie ausreichen, um deinen inneren Mangel zu stillen.
Nur die Liebe zu dir selbst bringt dir inneren Frieden. Selbstliebe hängt nicht davon ab, was ein anderer Mensch sagt oder tut, sondern ausschließlich von deiner inneren Haltung, Heilung und Reifung.
Bitte, liebe dich selbst, bevor du denkst mich zu lieben!